Interview
Es braucht mehr akademisch qualifizierte Fachkräfte in Gesundheitsberufen

In Deutschland gibt es zu wenige akademisch ausgebildete Fachkräfte im Gesundheitswesen. Schon vor zehn Jahren forderte der Wissenschaftsrat eine Akademisierungsquote von zehn bis zwanzig Prozent. Doch was hat sich seither getan? 

Bosch Health Campus | Juni 2022
Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Hochschule Osnabrück, 2015

Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Professorin für Pflege- und Hebammenwissenschaften an der Hochschule Osnabrück

Die von der Robert Bosch Stiftung geförderte Studie „Hochschulische Qualifikationen für das Gesundheitssystem – Update“ (HQGplus-Studie) untersucht erstmals die Situation von akademisch ausgebildetem Gesundheitsfachpersonal in Deutschland. Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Professorin für Pflege- und Hebammenwissenschaften an der Hochschule Osnabrück, hat die Studie mit erarbeitet. Ihrer Ansicht nach braucht das deutsche Gesundheitssystem dringend zusätzliche akademisch ausgebildete Fachkräfte. Denn es wird in den kommenden Jahren nicht nur mehr ältere Menschen geben, sondern auch Patient:innen mit immer komplexere Krankheitsbildern, chronischen Leiden und Pflegebedarf. Zudem zeichnet sich eine Verlagerung von Therapie und Diagnostik in den ambulanten Sektor ab. Was aber tut sich an den Hochschulen? Auf Bachelorebene erkennt zu Sayn-Wittgenstein bereits eine positive Entwicklung der Studienangebote. Der Ausbau patientennaher Studiengänge auf Masterniveau stocke jedoch. Mehr dazu im Interview mit ihr.