Test - 2.2 Learning Nugget Datentreuhand-Plattformen

Gerade im Gesundheitsbereich sind Daten zentral, entscheidungskritisch und hochsensibel. Der Umgang mit sensiblen und schützenswerten Gesundheitsdaten ist eine Frage des Vertrauens. Für den sicheren Austausch sensibler Daten braucht es datenschutzkonforme Lösungen. In Datentreuhandmodellen fungieren Treuhänder als neutrale Vermittler. Sie ermöglichen einen vertrauensvollen und fairen Ausgleich der Interessen zwischen Datengebenden und Datennutzenden. Dabei garantieren sie den technischen und organisatorischen Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten unter Wahrung des Datenschutzes – beispielsweise durch Anonymisierung oder Pseudonymisierung dieser Daten. Die Nutzung von Daten ist elementar für die Forschung und Entwicklung von Innovationen. 

 

Hier ein guter genereller Überblick des Technologieprogramms Smarte Datenwirtschaft vom Institut für Innovation und Technik (iit):

Studie DATENTREUHÄNDERSCHAFT - STATUS QUO UND ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN

https://www.iit-berlin.de/wp-content/uploads/2023/02/SDW_Datentreuhand.pdf 

 

Auch wenn der Übergang zwischen reinen Transaktionsinfrastrukturen und Datentreuhändern nicht klar abgrenzbar ist, kann eine Unterscheidung anhand des Grades der aktiven Umsetzung von vertrauensbildenden Maßnahmen durch den Plattformbetreiber als Trusted-Third-Party zwischen Datengebenden und Datennutzenden getroffen werden: 

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Funktionen des Datentreuhänders:

- Unabhängiger Intermediär

- Zentraler und transparenter Datenspeicher

- Nutzung von Datenpotenzialen unter Einhaltung des Datenschutzes

- Schutz vor Missbrauch

 

 

Ein Datentreuhänder ist eine unabhängige Vertrauensinstanz, die Daten zwischen Datengeber und Datennutzer sicher und gesetzeskonform vermittelt. Dabei stellt der Datentreuhänder die Einhaltung von vier Prinzipien sicher:

 

Transparenz und Souveränität

Der Datengeber verfügt über die Transparenz, wer wann seine Daten nutzt bzw. nutzen möchte. Der Datengeber kann selbst entscheiden, wem er seine Daten bereitstellen möchte.

 

Pseudonymisierung und Anonymisierung

Dort, wo notwendig, werden Daten pseudonymisiert bzw. anonymisiert Nutzern zur Verfügung gestellt. Rückschlüsse auf Einzelpersonen in sensiblen Bereichen sind dadurch ausgeschlossen.

 

Berechtigungs- und Zugriffsmanagement

Unbefugte haben keinen Zugriff auf die Daten des Datengebers. Nur diejenigen Daten kommen beim Datennutzer an, die für ihn freigegeben wurden.

 

Überwachung und Protokollierung

Jede Aktion wird vom Datentreuhänder aufgezeichnet und überwacht. Der Datengeber behält einen Überblick darüber, wer welche Daten nutzt.

 

 

Siehe: Datenblatt Datentreuhänder Bundesdruckerei

datenblatt-datentreuhaender.pdf

 

CenTrust: Datentreuhand der Bundesdruckerei

 

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Inzwischen gibt es verschiedene Anbieter von Datentreuhand-Plattformen, auch im sensiblen Bereich von Gesundheitsdaten: Bundesdruckerei, GAIA X, Zukunftslabor Gesundheit, honic, dataLOFT, Vivli und weitere. Das BMBF begann im Jahr 2022 mit der Förderung von 18 Pilotvorhaben – branchenübergreifend - zur Etablierung von Datentreuhand-Modellen. Für den Gesundheitsbereich waren und sind dabei diese Pilotvorhaben am Start: TreuMed, DaTHMed-LSA, DaRe, TrustDNA, SouveMed:

https://www.bildung-forschung.digital/digitalezukunft/de/technologie/daten/datentreuhandmodelle_pilotvorhaben/datentreuhandmodelle_pilotvorhaben.html 

 

Seit Juni 2024 werden vom BMBF sechs Skalierungsvorhaben zur nachhaltigen Etablierung von intersektoralen Datentreuhändern sowie dem Aufbau eines Kompetenznetzwerks „Datentreuhandmodelle“ gefördert (für Gesundheit: Datenallianz und geNuGes). 

https://www.bildung-forschung.digital/digitalezukunft/de/technologie/daten/dtm-3-0-projektvorstellung/dtm-3-0-projektvorstellung_node.html