Reallabore (living labs) sollen ermöglichen, Innovationen für eine befristete Zeit unter möglichst realen Bedingungen und unter behördlicher Begleitung zu ‚erproben‘, die ansonsten im geltenden Rechtsrahmen an Grenzen oder auf offene Fragen stoßen würden. Reallabore bieten als Testräume für Innovation und Regulierung enorme Potenziale, die gerade auch für den digitalen und nachhaltigen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft von Bedeutung sind: Chancen und Risiken einer Innovation testen, regulatorisches Lernen, Partizipation ermöglichen und damit die gesellschaftliche Akzeptanz für Innovationen stärken. Somit sind Reallabore ein Schlüssel für die digitale, aber auch für die sozial-ökologische Transformation. Sie testen partizipatorisch neue Technologien und innovative Lösungen. Gleichzeitig zeigen sie, wie und in welchem regulatorischen Rahmen Innovationen in Zukunft rechtlich geregelt werden sollten, damit am Ende alle von ihnen profitieren. Reallabore sind eine neue Form der Kooperation zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft, bei der das gegenseitige Lernen in einem experimentellen Umfeld im Vordergrund steht. Akteure aus Wissenschaft und Praxis kommen zusammen, um auf Basis eines gemeinsamen Problemverständnisses wissen-schaftlich und sozial robuste Lösungen zu erarbeiten und auszuprobieren. Der Begriff des Labors wird hier über seine klassische natur- und ingenieurwissenschaftliche Bedeutung hinaus erweitert auf einen sozialen Kontext.